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Detaillierte Wärmebrückenberechnung

Eine Wärmebrücke ist eine örtliche Störung in der thermischen Hülle, d.h. hier ist der Energieabfluss stärker (oder auch schwächer) als bei ungestörten Bauteilen.

Eine Wärmebrücke kann punktuell (z.B. Befestigungsdübel) oder linear (z.B. Anschluss eines Balkons an die Außenwand) auftreten.

Es gibt zwei Arten von Wärmebrücken:

  • Materialbedingte Wärmebrücken: Sie treten an fast allen Bauteilverbindungen auf, bei denen Konstruktionen aus Materialien mit unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten aneinander anschließen.
  • Geometrische Wärmebrücken: Sie entstehen, wenn an homogenen Bauteilen eine Änderung der Geometrie auftritt, z.B. Außen- und Innenecken, Nischen oder Pfeiler, Bauteilanschluss von Fenster/Wand, Bauteilanschluss von Boden/Wand und Bauteilanschluss Wand/Dach.
Detaillierte Wärmebrückenberechnung Wand gegen unbeheizt

Bei der Erstellung des Energiepasses gibt es mehrere Möglichkeiten die Wärmebrückeneinflüsse zu berücksichtigen, entweder mit einem pauschalen Zuschlag oder mittels einer detaillierten Berechnung. Je höher der Wärmeschutz (Dämmung) eines Gebäudes ist, desto höher ist der Einfluss der Wärmebrücken auf den Energiepass. Beispielsweise hat eine auskragende Balkonplatte  nur geringe Auswirkungen auf die energetische Qualität einer ungedämmten Außenwand. Hingegen der Einfluss auf das Resultat des Energiepasses einer nicht entkoppelten Balkonplatte bei einer von außen gedämmten Außenwand ist enorm.

Eine detaillierte Berechnung der Wärmebrücken führt in aller Regel zu besseren Ergebnissen als die pauschalen Standardwerte. Dies ermöglicht auch kritische Projekte (hohe Verschattung, schlechte Kompaktheit, niedrige solare Gewinne…) in die gewünschten Energieeffizienzklassen (z.B.       A/B) zu bekommen. Somit können erhebliche Kosteneinsparungen bei den technischen Anlagen und bei der Dämmung erzielt werden.

Wärmebrücken erhöhen die Wärmeverluste eines Gebäudes und demnach auch der Verbrauch an Heizenergie. Weiter können durch starke Wärmebrücken auch Feuchtigkeits- und Schimmelprobleme entstehen, da die Innenoberflächentemperatur zu stark absinkt.

Eine gute Planung und Ausführung der Wärmebrückendetails ist zwingend erforderlich um die Bausubstanz nicht zu schädigen. Es gibt eine Vielzahl an Lösungen um den Einfluss der Wärmebrücken zu verringern:

  • Kimmsteine oder tragfähige Dämmstoffe
  • Thermische entkoppelte Fixierungslösungen (z.B. für Balkone)
  • Gedämmte Rollladenkasten und geeignete Positionierung der Kästen
  • Thermisch entkoppelte Dübel zur Befestigung der Außenwanddämmung
  • usw.

Einige Wärmebrücken sind unvermeidbar, dennoch muss deren Einfluss auf ein Minimum reduziert werden. Selbst eine minimale Dämmung kann eine Wärmebrücke bereits stark reduzieren. Die ersten Zentimeter Dämmung haben immer den größten Einfluss.

Abbildung: Wärmebrückendetail einer Massivholzwand (mit Sparrenexpandern und Zellulose auf der unbeheizten Seite gedämmt) gegen unbeheizte Garage sowie Bodenplatte gegen Erdreich.