Ein Energiepass für Wohngebäude gibt immer 3 Klassen aus (z.B. AAA Passivhaus, F/G/F bestehendes Gebäude). Der Energiepass ermöglicht anhand dieser 3 Klassen auf einen Blick die Qualität der Wärmedämmung (Wärmeschutzklasse), den Bedarf an Primärenergie (Energieeffizienzklasse) und die Umweltwirkung zu erkennen. Jede Klasse kann die Note A (bester Wert) bis Note I (schlechtester Wert) ausgeben.
Neubauten die zu Wohnzwecken genutzt werden können derzeit (Stand 01.01.2016) in 3 verschiedene Qualitäten hinsichtlich ihres Wärmeschutzes und Umwelteinflusses gebaut werden:
- Neubau eines Passivhauses (PH) mit Energiepass AAA
- Neubau eines Niedrigenergiehauses mit Energiepass ABA
- Neubau eines Plusenergiehauses
Zertifizierter Passivhausplaner | Flyer Neubau | |
Ab dem 01.01.2015 können Bauherren nur noch für neue Einfamilienhäuser im Passivhaustandard Beihilfen in Höhe von bis zu 10.500€ beantragen.
Energiekonzept
Im Rahmen eines Neubauprojekts (vor allem im Fall eines Bauvorhabens im Passivhausstandard) sollte bereits während der Konzeption ein Energiekonzept erstellt werden. Je früher das Konzept erstellt wird, desto mehr Baukosten können eingespart werden und unnötiger Planungsaufwand kann vermieden werden. Ein Energiekonzept wertet darüber hinaus Alternativen aus und hält mit Ihnen abgestimmte Lösungen fest.
Die wichtigsten Parameter für energieeffizientes Bauen sind:
- die Kompaktheit eines Gebäudes. Die Kompaktheit ist das Verhältnis der Hüllflächen (thermische Hülle) von Außenwänden, Decken, Fussböden etc. zum Volumen des Gebäudes. Ziel sollte sein ein möglichst großes Volumen bei möglichst kleiner Hüllfläche zu erreichen. Ein zweigeschossiges Gebäude weist in der Regel eine bessere Kompaktheit als ein einstöckiges Gebäude auf. Bei Reihenhäusern fällt aufgrund der angebauten Situation (auf einer oder sogar 2 Seiten angebaut) ein Teil der Hüllfläche weg, somit ergibt sich eine verglichen mit einem freistehenden Haus wesentlich verbesserte Kompaktheit.
- Thermische und luftdichte Hülle: Die thermische Hülle beinhaltet alle Bauteilflächen eines Gebäudes die 2 Temperaturen voneinander trennen. Diese muss in einer hohen und gleichmäßigen Wärmedämmung (niedriger U-Wert) ausgeführt werden. Ungleichmäßigkeiten führen nicht nur zu erhöhten Wärmeverlusten sondern auch zu Wärmebrücken. Diese können wiederum je nach Stärke und Lokalisierung zu niedrigen Innentemperaturen und somit zu vermindertem thermischen Komfort und im schlimmsten Fall zu Kondensationsproblemen (Kondensation von Luftfeuchtigkeit auf Bauteiloberflächen) führen. Ohne luftdichte Hülle bleibt die Wärme nicht im Gebäude. Bei geringsten Druckunterschieden zieht es in undichten Gebäuden. Zudem sind Fehlstellen der luftdichten Hülle ebenfalls potentielle Schadstellen. Eine Planung mit detaillierten Werkplänen bezüglich luftdichter und thermischer Hülle ist hier eine Voraussetzung für die Erreichung der gestellten Vorgaben.
- Der Ausrichtung sowie Anordnung und Größe der verglasten Flächen kommt bei hocheffizienten Gebäuden eine existentielle Bedeutung zu. Aufenthaltsräume sollten im Süden, Süd-West oder Süd-Ost, Verkehrsflächen, Treppen und Vorratsräume sollten dagegen auf der Nordseite angelegt werden. Bei Fenstern sollte versucht werden die Fläche der Verglasung gegenüber der Rahmenfläche zu maximieren. Die Fensterrahmen bleiben ein Schwachpunkt. Die solaren Gewinne werden durch den g-Wert (Energiedurchlassgrad) charakterisiert. Je höher dieser Wert desto mehr solare Gewinne können verzeichnet werden. Ein weiterer Einflussparameter ist die Verschattung. Es müssen je nach Bauweise Möglichkeiten zur Reduktion der Sonneinstrahlung geplant werden (sommerlicher Wärmeschutz).
- Man unterscheidet traditionelle massive Bauweise, Fertigbauweise, und Holzbauweise (Massivholz, Holzständer). Die Vor- und Nachteile bezüglich Ökologie, angestrebter Qualität der Wärmedämmung und Luftdichtheit, Wärmespeicherfähigkeit müssen je nach Ihren Ideen und Vorgaben ausgewertet werden.
- Erneuerbare Energien: Moderne Anlagentechnik ermöglicht die Energieversorgung variabel an die zur Verfügung stehende erneuerbare Energie anzupassen. Solarthermie für Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung bis zum Sonnenhaus. Wärmepumpen die als Wärmequelle die Luft, das Erdreich oder die Fortluft des Lüftungssystems nutzen. Kleinblockheizkraftwerke (BHKW), Biomasseanlagen.
- Komfortlüftungsanlage: Um in einem luftdichten Gebäude den Mindestluftwechsel zu gewährleisten muss eine Lüftungsanlage eingebaut werden. Die Wärmerückgewinnung reduziert die Verluste gegenüber Fensterlüftung. Der mechanische Luftaustauch garantiert die Versorgung mit Frischluft und die feuchte verbrauchte Luft wird nach außen gefördert. Wir bieten Ihnen auch die Möglichkeit Ihre zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Neubau oder Sanierung) von uns planen zu lassen. Ihre Vorteile: Sie können schon sehr früh die Öffnungen für Zuluft und Abluft definieren, die Akustik wird entsprechend der Raumnutzung definiert und der elektrische Stromverbrauch wird optimiert.
Unser Büro ist vom Passivhausinstitut zertifiziert.
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